Zum Inhalt springen

Was ist Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit bedeutet, heute so zu leben und zu handeln, dass auch zukünftige Generationen gute Lebensbedingungen haben – hier bei uns und überall auf der Welt. Der Begriff wurde erstmals im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft geprägt: Es sollte nur so viel Holz geschlagen werden, wie auch wieder nachwachsen kann.

Heute ist Nachhaltigkeit ein umfassendes Leitbild, das drei Dimensionen umfasst:

Ökologisch

Schutz der Umwelt, schonender Umgang mit Ressourcen, Bewahrung der Artenvielfalt.

Sozial

Gerechtes Miteinander – lokal und global. Dazu gehören die Achtung der Menschenwürde, faire Arbeitsbedingungen, soziale Teilhabe und Solidarität mit Menschen weltweit.

Ökonomisch

Verantwortungsvoller Umgang mit Geld und Gütern, damit Wohlstand gerecht verteilt und langfristig gesichert bleibt.

Nachhaltigkeit bedeutet also, in Balance zu handeln – mit Blick auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft, auf das Heute ebenso wie auf die Zukunft.

Für uns als katholischer Träger hat Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung: Sie ist Ausdruck unseres Glaubens und unseres Auftrags, für eine gerechte Welt einzutreten, Gottes Schöpfung zu bewahren und das Leben in all seiner Vielfalt zu schützen. Nachhaltiges Handeln ist gelebte Nächstenliebe – gegenüber den Menschen, die jetzt leben, und gegenüber den Generationen, die nach uns kommen.

Kinder, Mitarbeiter*innen und die gesamte Organisation gestalten ihren Alltag bewusst – ökologisch, sozial und ökonomisch.

  • In den Kitas: Kinder erfahren Verantwortung und Mitgestaltung durch Projekte, Experimente und kleine Entscheidungen im Alltag, z. B. beim Mülltrennen, Gärtnern oder beim Umgang mit Materialien.
  • In den Büros: Mitarbeiter*innen handeln ressourcenschonend, achten auf Energieverbrauch, nachhaltige Materialien, gestalten Prozesse umweltfreundlich und fördern soziale Verantwortung im Team.

So wird Nachhaltigkeit nicht nur gelehrt, sondern im gesamten Trägerverbund aktiv gelebt – von der pädagogischen Arbeit bis zur Verwaltung.

Man sieht zwei Hände, die einen Setzling halten vor einem Baumstamm. Kinderhände berühren den Setzling.
  • Ursprung: erstmals 1713 in der Forstwirtschaft beschrieben (Hans Carl von Carlowitz).
  • Brundtland-Bericht (1987): „Nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden.“
  • Heute: Nachhaltigkeit wird durch die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen (Agenda 2030) konkretisiert. Sie verbinden ökologische, soziale und ökonomische Aspekte miteinander.
  • Aufruf von Papst Franziskus: „Die dringende Herausforderung, unser gemeinsames Haus zu schützen, schließt die Sorge ein, die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen“. (Franziskus, Laudato si’ 2015, Nr. 3)

Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)?

Man sieht mit Farbe bekleckerte Hände und ein BNE Plakat

BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dieses Konzept wurde von den Vereinten Nationen entwickelt und ist Teil der globalen Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Ziel ist es, Menschen Fähigkeiten und Werte zu vermitteln, die sie befähigen, eine gerechte, lebenswerte und nachhaltige Zukunft mitzugestalten. 

Für uns bedeutet BNE nicht nur, dass Kinder lernen, dass ihr Handeln etwas bewirkt – für sich selbst, für andere und für die Erde. Es bedeutet auch, dass unsere Einrichtungen und wir als Träger Verantwortung übernehmen und unser Handeln nachhaltig gestalten.

Im Zentrum stehen Kompetenzen und Handlungsfelder wie:

  • Vorausschauendes Denken: Wie wirkt mein Handeln? Welchen Einfluss habe ich?
  • Kritisches Reflektieren: Wie hängen Themen wie Konsum, Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Bildung zusammen?
  • Gemeinschaftlich Handeln: Wie können wir als Team, als Einrichtung und als Träger gemeinsam nachhaltige Lösungen finden?

Jeder Beitrag zählt – egal, wie klein er erscheinen mag. Bei circa 4.000 Mitarbeiter*innen, 14.000 Kindern und ihren Familien, die wir in unseren Einrichtungen täglich begleiten, können wir gemeinsam eine enorme Wirkung erzielen.

Für uns bedeutet BNE: Lernen, Handeln und Entscheiden – für Kinder und Mitarbeiter*innen gleichermaßen.

  • In den Kitas: Kinder entwickeln Kompetenzen wie vorausschauendes Denken, kritisches Reflektieren und gemeinschaftliches Handeln – z. B. durch Mitbestimmung im Alltag, Projekte zu Konsum und Umwelt oder spielerische Experimente.
  • In den Büros: Mitarbeiter*innen reflektieren ihren Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft, treffen nachhaltige Entscheidungen im Einkauf und bei Prozessen, gestalten Arbeitsabläufe ressourcenschonend und fördern den Austausch über Nachhaltigkeit im Team.

BNE ist so ein ganzheitlicher Ansatz, der Kinder, Mitarbeiter*innen und die Organisation als Ganzes befähigt, eine nachhaltige Zukunft aktiv mitzugestalten.

  • Die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005–2014) hat das Thema weltweit verankert.
  • Heute wird BNE in Deutschland u. a. durch den Nationalen Aktionsplan BNE gefördert.
  • Schlüsselkompetenzen: vorausschauendes Denken, kritisches Reflektieren und vernetztes Wissen, gemeinschaftliches Handeln, Werteorientierung.
  • Papst Franziskus: „Die Erziehung wird uns helfen, einen Sprung zu machen: vom ‚ich‘ zum ‚wir‘.“ (Globaler Bildungspakt, 2020).

Unsere Schwerpunkte als Katholische KiTa gGmbH Trier

Schwerpunkt Ernährung

Man sieht eine Kiste mit regionalem Gemüse

Ernährung beeinflusst unsere Gesundheit, das Klima und das soziale Miteinander. Lebensmittelproduktion und -konsum stehen in direktem Zusammenhang mit Themen wie Klimaschutz, fairen Arbeitsbedingungen und globaler Gerechtigkeit. Rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen entsteht durch Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Gleichzeitig hat Essen soziale und kulturelle Bedeutung – es verbindet Menschen, vermittelt Identität und prägt Gewohnheiten. Ernährung ist also ein Schlüsselthema nachhaltiger Entwicklung. Gesunde und nachhaltige Ernährung ist zudem ein wesentlicher Bestandteil frühkindlicher Bildung und Gesundheitsförderung. Das rheinland-pfälzische KiTa-Gesetz (§ 14 Abs. 1 Satz 4) verpflichtet Kindertagesstätten zu einer gesundheitsförderlichen Verpflegung. 

Für uns bedeutet nachhaltige Ernährung: Bewusst essen und gestalten – in der Kita wie in der gesamten Organisation.

  • In den Kitas: Kinder erleben gesunde, abwechslungsreiche Mahlzeiten, erfahren die Herkunft von Lebensmitteln, beteiligen sich an gemeinsamen Koch- und Gartenprojekten und lernen, Lebensmittel wertzuschätzen.
  • In den Büros: Mitarbeiter*innen achten auf regionale, saisonale und faire Produkte, reduzieren Abfälle, nutzen ressourcenschonende Verpflegungskonzepte und teilen Wissen über gesunde und nachhaltige Ernährung im Team.

So wird Ernährung zu einem sichtbaren Lern- und Handlungsfeld für alle, das Verantwortung, Wertschätzung und Bewahrung der Schöpfung verbindet.

  • Lebensmittelverschwendung: Rund 1/3 aller Lebensmittel weltweit wird weggeworfen.
  • Regionale Produkte reduzieren CO₂-Emissionen durch Transport erheblich.
  • Papst Franziskus: „Wann immer Lebensmittel weggeworfen werden, ist es, als würde man sie vom Tisch der Armen stehlen.“ (Laudato si’, Nr. 50)

Schwerpunkt Einkauf & Beschaffung

Einkaufswagen_pexels-emirkhan-bal-221704-953864

Für uns bedeutet nachhaltige Beschaffung: Bewusst auswählen und handeln – für Kinder, Mitarbeiter*innen und die gesamte Organisation.

  • In den Kitas: Wir wählen Spielzeug, Möbel, Bastel- und Reinigungsmaterialien nach Kriterien wie Langlebigkeit, Schadstofffreiheit und fairer Produktion. Kinder erleben so, wie nachhaltige Entscheidungen umgesetzt werden.
  • In den Büros: Mitarbeiter*innen achten auf umweltfreundliche, faire und langlebige Produkte, optimieren Abläufe und reduzieren Ressourcenverbrauch. Kaufentscheidungen werden zu ethischen Entscheidungen, die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft berücksichtigen.

Auf diese Weise wird nachhaltige Beschaffung ein praktisches Lernfeld für alle Beteiligten, das ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung sichtbar macht.

  • Der Konsum in Europa verbraucht mehr Ressourcen, als die Erde dauerhaft bereitstellen kann – wir leben aktuell, als hätten wir 1,7 Erden (Global Footprint Network).
  • Kriterien nachhaltiger Beschaffung: umweltfreundlich, fair produziert, schadstoffarm, langlebig.
  • Die 5 R´s der nachhaltigen Beschaffung: Rethink (Umdenken), Reuse (Wiederverwenden), Refuse (Ablehnen), Reduce (Reduzieren), Recycle (Recyclen).
  • Papst Franziskus: „Kaufentscheidungen sind auch ethische Entscheidungen.“ (Laudato si’, Nr. 206).